Colin Marshall und Tony Payne stellen in ihrem Buch „Das Spalier und der Weinstock“ ein Modell für die Gemeindearbeit vor, welches die Jüngerschaft des einzelnen Gemeindemitglieds im Zentrum hat. In Kapitel 8 vergleichen sie drei Dienstverständnisse des Pastors einer Gemeinde miteinander.
Das erste Modell „Der Pastor als Geistlicher“ ist die traditionelle Auffassung vieler reformierter oder lutherischer Gemeinden. Die Aufgabe des Pastors besteht darin, zu predigen und geistliche Dienste anzubieten. Der Sonntag hat mit seinem Gottesdienst einen hohen Stellenwert und an den Wochentagen kommt die Gemeinde wenn überhaupt, dann vorrangig zu besonderen Anlässen (Kasualien) zusammen. Der Pastor übt seinen Hirtendienst aus, indem er seelsorgerliche Gespräche führt und die Gemeindemitglieder zu Hause besucht. Im Grunde ist eine solche Gemeinde wie ein kleiner Tante-Emma-Laden oder ein 1-Mann-Betrieb: einer macht alles. Die Mitglieder der Gemeinde sind für die meiste Zeit Konsumenten, die daran interessiert sind, daß der Betrieb der Gemeinde aufrechterhalten bleibt.